
Mit einer breit angelegten Studie analysiert der Fachinformationsdienstleister Wolters Kluwer jedes Jahr den Rechtsmarkt und kann so Entwicklungen nachvollziehen und vorhersagbar machen. Welche Veränderungen und Herausforderungen aktuell prägend wirken, damit beschäftigt sich Dr. Dirk Schrameyer, Leiter des digitalen Produktmanagements des Unternehmens für die Zielgruppe Legal. Er hat die fünf wichtigsten Trends aus der aktuellen Future Ready Lawyer Studie herausgefiltert.
Die allgemeinen Einflüsse
Vorab sei gesagt: Kosten- und Preisdruck, das Management von Informationssicherheit, die wachsenden Menge und Komplexität von Informationen sowie die Fähigkeit, qualifizierte juristische Fachkräfte zu finden und zu binden, sind Parameter, die generell im Rechtsmarkt wirken. Zudem hat der schnelle Fortschritt von generativer Künstlicher Intelligenz (GenAI) einen grossen Einfluss und setzt Kanzleien und Rechtsabteilungen unter Druck. Sie müssen wachsam, neugierig und offen für Veränderungen sein, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Basierend auf den Ergebnissen der aktuellen Future Ready Lawyer Studie, welche wertvolle Erkenntnisse aus der Befragung von 700 Juristinnen und Juristen in Kanzleien und Rechtsabteilungen in den USA und neun europäischen Ländern bietet, ergeben sich klar erkennbare Trends auf dem Rechtsmarkt.
Fünf Trends kristallisieren sich in den nächsten drei Jahren heraus
- Die Bewältigung des Kosten- und Preisdrucks sehen 74 % der Befragten als Herausforderung an. 80 % fühlen sich darauf vorbereitet, dieser in den nächsten drei Jahren gewachsen zu sein. Technologie bietet die Möglichkeit, die Produktivität zu steigern und somit diesen Druckfaktoren entgegenzuwirken. In diesem Zusammenhang planen 65 %, ihre Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) zu erhöhen.
- Fast drei Viertel der Jurist:innen sehen das Management von Informationssicherheit als Kernpunkt an, indem es Auswirkungen auf ihr Unternehmen bzw. ihre Kanzlei hat, wovon ein Drittel davon die Auswirkungen sogar als erheblich beschreibt. Während 80 % der Befragten angaben, dass ihr Unternehmen bzw. ihre Kanzlei im Allgemeinen auf die sich entwickelnden Sicherheitshürden in den nächsten drei Jahren vorbereitet sind, fühlten sich nur 29 % sehr gut vorbereitet.
- Generative Künstlicher Intelligenz (GenAI) ist selbstredend auch im Rechtsmarkt ein beherrschendes Thema und wird als zentraler Einfluss die nächsten Jahre verändern. Die Mehrheit der befragten Fachleute (71 %) erwartet, dass der rasante Fortschritt von GenAI in den kommenden drei Jahren weitere Auswirkungen auf Kanzleien und Rechtsabteilungen haben wird. 31 % rechnen mit erheblichen Auswirkungen, wobei sich allerdings nur 26 % sehr gut darauf vorbereitet fühlen.
- Zu denken gibt, dass fast drei Viertel der befragten Personen die Bewältigung der zunehmenden Menge und Komplexität von Informationen als besorgniserregend empfinden (Trend vier). Allerdings fühlen sich 82 % gut vorbereitet, um dieser Herausforderung in den nächsten drei Jahren gewachsen zu sein.
Trend fünf hat mit der Rekrutierung von Fachkräften zu tun: Um qualifizierte juristische Fachkräfte zu finden und zu halten, ist ein mehrdimensionaler Ansatz erforderlich, der neben wettbewerbsfähigen Vergütungspaketen und beruflicher Entwicklung und Weiterbildung auch die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben berücksichtigt. Schon heute haben die meisten juristischen Organisationen die Bedeutung dieser Faktoren erkannt.
Den vollständigen Studienbericht finden Sie auf wolterskluwer.com