Digitale Schweiz: erste GovTech-Innovationsbörse für die Herausforderungen in der Verwaltung

Digitale Schweiz: erste GovTech-Innovationsbörse für die Herausforderungen in der Verwaltung

Quelle: iStock

Stärkere Vernetzung zwischen Verwaltung und Innovator:innen

Der Bereich Digitale Transformation und IKT-Lenkung (DTI) der Bundeskanzlei hat eine Innovationsbörse ins Leben gerufen. Diese stellt eine von diversen Massnahmen des Bundes zur stärkeren Vernetzung zwischen Verwaltung und innovativen Köpfen der Wirtschaft dar. 


Die Innovationsbörse ist ein experimentelles Format zur Innovationsförderung. Für die Premiere (GovTech-Innovationsbörse 2023) wurden in einer ersten Phase in der Bundesverwaltung konkrete Herausforderungen gesammelt. In einer zweiten Phase lud man Schweizer Start-ups ein, Lösungsskizzen hierzu einzureichen. Für die Abschlussveranstaltung haben die teilnehmenden Ämter jeweils die drei besten Vorschläge ausgewählt, um in einem einstündigen 1:1-Gespräch mit den jeweiligen Start-ups Problemstellung sowie Lösungsansatz zu schärfen. 

Konkrete Herausforderungen

Im Rahmen der ersten Innovationsbörse haben sich zehn Ämter der Bundesverwaltung und die Parlamentsdienste im Dialog mit 28 Start-ups zusammengetan.

  • Unter anderem suchte das Bundesamt für wirtschaftliche Landesversorgung BWL nach neuen Ideen, wie die Bevölkerung im Fall einer schweren Mangellage Zugang zu lebenswichtigen rationierten Gütern erhält. Man strebt eine Abkehr von der analogen Methode mit gedruckten Bezugsscheinen an.
  • Das Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL möchte einen intelligenten Chatbot installieren, der zu Bürgerfragen über Drohnen Auskunft geben kann. 
  • Die Integration von künstlicher Intelligenz in das neue Personaleinsatzplanungssystem wurde vom Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit BAZG als Thema eingereicht.
  • Die Bundeskanzlei ist an einer semantischen Analyse der Parlamentsgeschäfte (CuriaVista) insteressiert.
  • Die Parlamentsdienste wünschen sich eine innovative Sessionsprotokollierungssoftware.
  • Die Weiterentwicklung des Wissensmanagements strebt das Bundesamt für Zivildienst ZIVI an.
  • Das Bundesamt für Gesundheit BAG möchte einen Vorschlag, wie sich der Kontext aus Bürgerbriefen besser erkennen lässt.

Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse entscheiden die jeweils verantwortlichen Ämter darüber, ob und in welcher Form sie die Lösungsvorschläge weiterverfolgen wollen. Ämter haben nun z.B. die Möglichkeit, mit dem gesammelten Wissen eine WTO-Ausschreibung zu machen oder ein Projekt zu starten.

Positives Fazit

Mit verhältnismässig geringem Aufwand traten Bundesverwaltung und Start-up-Szene in einen konstruktiven Austausch, bei dem konkrete Lösungsansätze zu Herausforderungen der digitalen Transformation diskutiert wurden. 

Die 28 Start-ups haben insgesamt 67 Lösungsvorschläge zu den Herausforderungen eingereicht. 

Die Bundeskanzlei wird nun prüfen, ob das Format der Innovationsbörse weitergeführt wird oder ob es bei einem einmaligen Pilotversuch bleiben wird.