Bei fast 30 Prozent der Schweizer Bevölkerung liegt die letzte Weiterbildung in weiter Ferne
In der Schweiz besteht ein vielfältiges Weiterbildungsangebot. Interessierte können selber nach der für sie passenden Weiterbildung suchen. Zudem helfen die kantonalen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatungsstellen weiter. Sie geben auch Auskunft darüber, ob jemand finanzielle Hilfe für die Weiterbildung in Anspruch nehmen könnte. Nichtsdestotrotz liegt bei 29% der ständigen Wohnbevölkerung im Alter von 25 bis 64 Jahren die letzte Weiterbildung mindestens 5 Jahre zurück, wobei Personen mit tiefem Bildungsstand (52%), Nichterwerbspersonen (55%) und Menschen im Alter zwischen 55 und 64 Jahren (39%) besonders wenig Angebote in Anspruch nehmen. Ein grosser Teil der Personen ohne Weiterbildung in den letzten fünf Jahren steht voll im Erwerbsleben (70%), verfügt über mindestens einen Abschluss der Sekundarstufe II (76%) und ist jünger als 55 Jahre alt (66%).
Es besteht der Eindruck, man habe keine Weiterbildung nötig
44% der befragten Personen geben an, dass sie keine Weiterbildung benötigt haben. Ein Drittel wollte sich aus anderen Gründen nicht weiterbilden. Ein Fünftel konnte trotz Wunsch keine Weiterbildung besuchen.
Bei Personen, die in den letzten fünf Jahren trotz Bedarf keine Weiterbildung besucht haben, sind die häufigsten Teilnahmehindernisse familiäre Belastung (15%), zu hohe Kosten (14%) und Zeitmangel (13%). Die wichtigsten Hauptgründe unterscheiden sich je nach Gruppe. 45% der Personen mit einer Behinderung konnten beispielsweise aufgrund ihrer gesundheitlichen Probleme keine Weiterbildungen absolvieren. Ebenso nennen 33% der Nichterwerbspersonen «Gesundheitsgründe» als grösstes Teilnahmehindernis. Erwerbslose hingegen besuchten mehrheitlich wegen der «Kosten» (32%) keine Weiterbildung.
Wer eine Weiterbildung macht, hat dafür hauptsächlich berufliche Gründe
Personen, welche zwar in den letzten fünf Jahren keine Weiterbildung gemacht haben, dies aber gerne getan hätten (ebenso, wie sie gerne eine Ausbildung absolviert hätten), führten verschiedene Gründe für ihren Bildungswunsch auf: Unter anderem sehen sie «verbesserte Chancen, eine neue Arbeit zu finden oder den Beruf zu wechseln» (43%) oder glauben, damit die «Karrierechancen zu verbessern» (41%). Ebenso kann das persönliche Interesse am Thema als Antrieb wirken (37%).