Meldepflicht für Cyberangriffe kommt 2025 für Betreibende kritischer Infrastrukturen

Meldepflicht für Cyberangriffe kommt 2025 für Betreibende kritischer Infrastrukturen

Quelle: iStock

Die Cyberbedrohungen nehmen zu: Beim Bundesamt für Cybersicherheit (BACS) ging bis Ende Oktober 2024 alle 8,5 Minuten eine freiwillige Meldung aus der Bevölkerung zu einem Cybervorfall ein. Dies bedeutet nahezu eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wobei der Anstieg insbesondere auf die vermehrten Betrugsversuche zurückzuführen ist.

Mehr Betrugsversuche und Phishing-Fälle

Im ersten Halbjahr 2024 gingen beim BACS 34'789 Meldungen zu Cybervorfällen ein. Jene zu Betrug machten mit 23'104 Meldungen zwei Drittel davon aus. Dabei sticht vor allem das Phänomen der gefälschten Behördenanrufe hervor: In 13'730 Fällen gaben sich Betrüger als Behördenmitarbeiter aus und versuchten, ihre Opfer zur Installation von Fernzugriffs-Software zu bewegen. Auch im Bereich Phishing liegt die Zahl um etwa 2'800 Fälle höher als im Vorjahreszeitraum. Die Betrüger setzen dabei vorwiegend auf gefälschte Paketbenachrichtigungen und angebliche Rückerstattungen im Namen bekannter Unternehmen wie beispielsweise der SBB oder verschiedener Steuerverwaltungen. Das «Chain Phishing», bei dem nach der Kompromittierung des E-Mail-Postfachs sofort Phishing-Nachrichten an das gesamte Adressbuch versendet werden, kommt hier aktuell sehr häufig zum Einsatz

Ausblick auf 2025

Rund 90 Prozent dieser freiwilligen Meldungen beim BACS stammen von Privatpersonen, 10 Prozent von Unternehmen. Um einen besseren Überblick über die Cyberbedrohungslage zu erhalten, wird für Betreibende kritischer Infrastrukturen im Laufe des Jahres 2025 eine Meldepflicht für Cyberangriffe eingeführt.