Coaching während des Jus-Studiums für eine erfüllende Karriere

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Coaching während des Jus-Studiums für eine erfüllende Karriere

Quelle: iStock

Als Coach unterstützt Heidi Hauer Menschen in Führungspositionen bzw. auf dem Weg dorthin. Die studierte Marketing- und PR-Expertin und Absolventin der Diplomatischen Akademie kennt die Hürden, die ein anspruchsvolles Studium mit sich bringt. In dieser Zeit werden die Weichen für eine Karriere gestellt, die im Optimalfall langfristig erfüllend und erfolgreich ist. Ein Coach stellt mehrheitlich Fragen, damit man selbst auf Lösungen kommt. Für uns beantwortet sie die wichtigen.

 

Warum ist während des Studiums ein begleitendes Coaching sinnvoll?

Heidi Hauer: Mit einem Coach kann ein Student oder eine Studentin viele Dinge durchdenken, sich besser kennenlernen, die eigenen Stärken, Schwächen, Vorlieben wahrnehmen. Die Hochschulausbildung setzt den Grundstein für den Erfolg und je früher sich die Person auf dem richtigen Weg befindet, der zu ihren Bedürfnissen und Talenten passt, desto grösser sind die Chancen auf Erfolg. Nicht selten quält sich jemand ein paar Jahre durch ein Studium, bis er oder sie erkennt, dass es doch nicht das richtige ist. Dann folgt ein Studienrichtungswechsel oder die Person nimmt eine Stelle an, die sie nicht zufriedenstellt und in der sie ihr volles Potenzial nicht ausspielen kann. Diese Situationen wollen wir vermeiden.

Das Jus-Studium ist anspruchsvoll mit einem hohen Lernpensum, strengen Prüfungen, Stress. Haben Sie Tipps, den Druck besser zu bewältigen?

Heidi Hauer: Das Studium ist die erste grosse Lebensphase, in der man lernt, sich selbst zu organisieren und auf sich selbst zu achten. Man bewegt sich in dem vorgegebenen Rahmen relativ frei, jedoch werden klare Ergebnisse gefordert. Es stellt nicht nur inhaltlich-intellektuell eine Herausforderung dar, sondern bringt auch wichtige, neue Themen mit sich. Das Studium fungiert als Lehrmeister und zugleich als Spielwiese, um Verschiedenes auszuprobieren, was einem dann im Job zugute kommt. Mein Tipp lautet, sich Fragen zu stellen: Welche Prioritäten muss ich setzen? Wie sehen die Rahmenbedingungen aus, um effektiv arbeiten zu können? Wie etabliere ich ein klassisches Timemanagement.

Die juristische Ausbildung ist eine feste Basis für zahlreiche Karrierewege. Wie finde ich heraus, welchen ich langfristig gehen möchte?

Heidi Hauer: Hierbei geht es um den Purpose. So wie es Sinn macht, vor der Studienentscheidung zu reflektieren, macht es am Ende der Ausbildung ebenso Sinn nicht nur über den Beruf, sondern auch über seine Berufung nachzudenken. Auch über den Grad der gewünschten Internationalität seiner Karriere sollte man sich Gedanken machen, da der Grossteil der juristischen Berufe sehr national geprägt ist. Um die infrage kommenden Berufsfelder einzugrenzen, sollte man entweder ein Praktikum machen und / oder mit Fachkräften sprechen, die in dem Bereich tätig sind. So entwickeln die Studierenden ein Grundverständnis darüber, was der Job neben den Inhalten auch menschlich, zeitlich, einsatzmässig erfordert. Denn das sind die Dinge, die einen motivieren, am Morgen aufzustehen und zur Arbeit zu gehen.

Die Rechtsbranche ist wie viele andere von der Digitalisierung stark betroffen. Das Anforderungsprofil an Jurist:innen ändert sich laufend. Wie geht man als junger Mensch mit solch einer unsicheren, wandelbaren Perspektive um?

Heidi Hauer: Künstliche Intelligenz etwa steckt noch in dem Stadium, in dem repetitive oder sehr zeitaufwändige Dinge ersetzt oder unterstützt werden. Zum Beispiel wird zukünftig weniger menschlicher Stundenaufwand vonnöten sein für Standardgründungen von Gesellschaften, der Durchführung von Due Diligence Prozessen bei Mergers & Acquisitions sowie Markenanmeldungen. Dafür werden sich neue Berufsfelder auftun. Was sicherlich weiterhin gefragt sein wird, ist die Anwendung für den Klienten bzw. die Klientin, der Blick für das Wesentliche, die Verbindung der Zusammenhänge durch logisches Denken und die menschliche Kreativität. Wer die Veränderung als Konstante akzeptiert, gewinnt sofort Zuversicht. Meiner Ansicht nach darf man das Selbstvertrauen in sich haben, genau seine Nische zu finden.