Transparentes Lohnsystem
Mit der Online-Anwendung Logib können Unternehmen und Organisationen ein einfaches Funktions- und Lohnsystem erstellen, das auf geschlechtsneutralen Kriterien basiert. Das mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Fachrichtungen sowie Unternehmen entwickelte und erprobte Tool stellt der Bund seit Anfang des Monats zur Verfügung. Es eignet sich besonders für kleine und mittlere Unternehmen und Organisationen.
Konkret stellt die Anwendung auf die Anforderungen der Funktionen (z.B. spezifisches Fachwissen) und die Belastungen (z.B. Arbeit in lauter Umgebung), die mit der Ausübung der Funktion verbunden sind, ab. Auf dieser Basis – klare und nicht diskriminierende Kriterien – wird ein durchwegs transparentes Lohnsystem möglich. Übergeordnetes Ziel ist die Lohngleichheit zwischen Frauen und Männern. Zudem reduziert das Tool den administrativen Aufwand bei der Lohnfindung, etwa bei Neueinstellungen oder Beförderungen.
Massnahmen zur Lohngleichheit
In der Schweiz sind Arbeitgebende zur Lohngleichheit verpflichtet. Laut der jüngsten Lohnstrukturerhebung (LSE 2020) des Bundesamts für Statistik beträgt der unerklärte Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern durchschnittlich 7,8%. Das ist zwar etwas weniger als bei der vorhergegangenen Erhebung (LSE 2018: 8,1%), ergibt aber immer noch ein Minus von 717 Franken pro Monat.
Die Lohngleichheit ist ein zentrales Element der Gleichstellungsstrategie 2030, die der Bundesrat 2021 verabschiedet hat und ein einfaches, geschlechtsneutrales Funktions- und Lohnsystems eine wesentliche Massnahme zum Erreichen der Ziele. Das Lohnsystem kann von Arbeitgebenden kostenlos verwendet werden. International stösst dieser Weg auf Anerkennung, etwa bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), welche von UN Women und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gegründet wurde.