Das Forum
Am 9. Juni fand das jährliche Paralegal-Forum der ZHAW School of Management and Law (SML) zum siebten Mal statt. Erfreulicherweise konnte der Event 2022 wieder vor Ort im Volkartgebäude in Winterthur Einzug halten im Gegensatz zu letztem Jahr, wo das Forum Corona-bedingt in den virtuellen Raum verlagert und gestreamt wurde. Das Forum dient als «Homecoming Day» für an der ZHAW ausgebildete Paralegals. Es ist die ideale Plattform für Alumni, um ihre Erfahrungen weiterzugeben.
Ein Meilenstein
Das Forum stand unter dem Motto «A profession recognized by the Swiss government». Bisher bot die ZHAW die Ausbildung zum Paralegal lediglich auf Stufe CAS und DAS an. Im Sinne eines weiteren Meilensteins in der Entwicklung des Berufsbilds wird die Ausbildungspalette neu durch einen eidgenössischen Fachausweis «Paralegal» ergänzt. Entsprechend freudig wurden die Teilnehmenden von Prof. Dr. Jens Lehne (ZHAW) und Moderator Prof. Dr. Patrick L. Krauskopf (ZHAW) begrüsst. Von der Planungsphase bis hin zur Genehmigung der Prüfungsordnung des neuen Fachausweises durch das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) vergingen mehrere Jahre. Paolo Bernasconi vom SBFI und Stefan Liechti als Vertreter der Swiss Paralegal Association (SPA) erläuterten die Details zur höheren Berufsbildung in der Schweiz, konkret die notwendigen Voraussetzungen sowie die Schritte bzw. Hürden auf dem Weg zur Entstehung des Fachausweises.
News aus der Praxis und die Erfahrung aus dem Paralegal-Alltag
Bettina Linder, Legal Counsel bei Victorinox, referierte über einen spannenden Fall, bei dem ein konkurrierendes Unternehmen ein Küchenmesser auf den Markt brachte, das einem Messer von Victorinox verblüffend ähnlich sieht. Es war Aufgabe der Paralegal von Victorinox, hier den Sachverhalt zu untersuchen und die immaterialgüterrechtlichen Vorabklärungen zu treffen. Fabian Sutter hat als Partner der bekannten Kanzlei Loyens & Loeff die Teilnehmenden mit Nachrichten aus der Anwaltsbranche versorgt und ist dabei auf den grossen Nutzen von Paralegals in Anwaltskanzleien eingegangen.
Spielerisch angehaucht war das Referat von Sophie Bertin, Gründerin und CEO von CompCQ (Serapy AG). Sie zeigte auf, wie man mittels «Gamification» vermeintlich langweilige, nicht selten (zu) theorielastige Compliance Trainings in Unternehmen zu kurzweiligen und nachhaltig lehrreichen Veranstaltungen aufpeppen kann. Schliesslich ergriff Larissa Beyeler das Wort. In ihrem lebhaften Bericht teilte die Alumna des CAS Paralegal ihre Eindrücke aus dem Berufsalltag.
Glückliche Gewinnerinnen
Ein zentraler Teil des Veranstaltungsprogramms war die Verleihung des «CAS Paralegal Award». Die Swiss Paralegal Association vergibt diesen Preis für den besten Abschluss des Lehrgangs CAS Paralegal. Ebenfalls erhält der oder die Gewinner*in zur Würdigung dieser herausragenden Leistung von Schulthess Juristische Medien AG jeweils einen Gutschein von 500 CHF überreicht. Award und Büchergutschein gingen dieses Jahr an Saskia van Summeren. Sie hat sich diese Auszeichnung mit einer Abschlussnote von 6.0 und ihrer ebenfalls mit der Höchstnote bewerteten Abschlussarbeit verdient. In Ihrer schriftlichen Arbeit hat sich die ausgebildete Zollfachfrau mit einem anspruchsvollen zollrechtlichen Thema befasst (Nacherhebung von Einfuhrabgaben) und dabei die Praxis der Eidgenössischen Zollverwaltung (neu: Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit) übersichtlich dargelegt. Ebenso wurde am Abend der «CAS IP Paralegal Award» vergeben an Carmela Crippa und Martina Meier. Diese Auszeichnung würdigt Bestleistungen von Absolvierenden des Zertifikatslehrgangs CAS Intellectual Property Paralegal an der ZHAW.