Anspruchsvoller Kampf gegen Rassismus
Aufgrund der zunehmenden Polarisierung der öffentlichen Debatte bemerken viele: Der Dialog bei Rassismusthemen stockt, die Standpunkte verhärten sich, die Haltungen werden aggressiver und der Respekt schwindet. Dies wirkt sich insofern gesellschaftlich aus, als ein differenzierter, konstruktiver Diskurs schwierig wird. Die Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus stellt die Entwicklung in ihrer Zeitschrift Tangram in den Fokus.
Darin wird untersucht, wie sich die Spaltung der Gesellschaft auf den Kampf gegen Rassismus auswirkt. Zu den behandelten Themen gehören die Rolle der sozialen Netzwerke, die Dynamik des «wir gegen sie» sowie die Debatten rund um die Schlagworte Cancel Culture und Wokeismus. Ebenfalls zur Sprache kommen die Migrantinnen und Migranten in der Schweiz, die Infragestellung der akademischen Forschung und das Gewicht der Medien und der politischen Eliten. Fazit: Medien und Politik prägen den öffentlichen Diskurs und die Wahrnehmung der Bevölkerung und beeinflussen entscheidend, ob sich Spannungen in der Gesellschaft ab- oder aufbauen.
Warnung vor der Bedrohung durch Polarisierung
Die Präsidentin der EKR, Ursula Schneider Schüttel, betont die Gefahr, welche von der Polarisierung ausgehe. Sie verhindere Fortschritte im Kampf gegen Rassismus. Die auf Konsens basierende Schweizer Demokratie ist ein wertvolles Modell, das es jedoch anzupassen gilt, um die heutigen Herausforderungen zu meistern und jegliche Form von Diskriminierung zu bekämpfen. Hoffnungsvoll stimmt die Schlussfolgerung von Experten, die konkrete Wege sehen, um der Polarisierung entgegenzuwirken und den respektvollen Dialog wiederherzustellen, der für den sozialen Zusammenhalt und den Kampf gegen Rassismus unerlässlich ist.