Rechtliche Risiken können von internen und externen Faktoren herrühren und allen Geschäftstätigkeiten innewohnen. Sie stellen eine erhebliche Bedrohung für die finanzielle Stabilität, den Ruf und den Compliance-Status eines Unternehmens dar und sollten nicht unterschätzt werden. Hierbei spielt die Rechtsabteilung eine wesentliche Rolle, denn sie bildet die Basis für die Sicherheit eines Unternehmens. Um wirksam zu sein und langfristige Rechtssicherheit zu gewähren, sollten Legal Departments zu Mitwirkenden im strategischen Risikomanagement werden. Die Themen Compliance und Rechtsstreitigkeiten, aber auch Antizipation, Identifizierung, Bewertung und Minderung rechtlicher Risiken werden immer mehr zur Aufgabe. Doch wie erfüllt man diese bestmöglich? Der Konzern Wolters Kluwer hat eine umfassende Untersuchung des Legal Risk Managements durchgeführt und darauf beruhend einen Leitfaden zur Identifizierung und Minderung sowie zum strategischen Management rechtlicher Risiken veröffentlicht.
Identifikation
Um eine solide Strategie für das rechtliche Risikomanagement entwickeln zu können, müssen die Risiken vorab identifiziert werden, dass heisst sie müssen erkannt und verstanden werden. Am häufigsten treten rechtliche Risiken im Zusammenhang mit Verträgen, Compliance, geistigem Eigentum, Datenschutz und der Führung des Unternehmens auf. Hat man diese erkannt, sollten sie mithilfe mehrerer bewährten Methoden zur Bewertung des Risikos (Checklisten, Audits, Gespräche mit Stakeholdern, Nutzung von Technologie) angegangen werden.
Der Beitrag von Legal Tech zum Risikomanagement
Technologie ist eine wesentliche Säule beim Risikomanagement, indem sie vor allem Rechtsabteilungen revolutioniert und neu definiert, wie man Risiken identifiziert, verwaltet und mindert. Angefangen von vorausschauender Analytik bis hin zu KI-gestützter Software ebnen technologiesche Tools den Weg für eine proaktivere und effizientere Herangehensweise für das rechtliche Risikomanagement. Auf diesem Weg kommen unter anderem Legal Management Software, KI und Automatisierung sowie eine Datenanalyse zum Einsatz. Gerade KI kann unterstützend wirken, indem etwa extraktive KI für eine genaue Vertragsprüfung eingesetzt wird, während generative KI Trends und Risiken vorherzusagen vermag, sodass Unternehmen potenziellen Problemen zuvorkommen können. Eine weitere wichtige Entwicklung ist die Anpassungsfähigkeit an die sich verändernden rechtlichen und technologischen Rahmenbedingungen. Aufgrund der zunehmenden Bedeutung von Datenschutzbestimmungen führen Unternehmen beispielsweise gründliche Data-Governance-Frameworks ein, was ebenfalls zur Risikominderung beiträgt.
