Bachelor in AI & ML als Zukunftschance 

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Künstliche Intelligenz (KI) ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Oft ohne dass wir es bewusst wahrnehmen, beeinflusst sie im Kleinen wie im Grossen unser Leben: von Musikempfehlungen über Sprachübersetzungen bis hin zu selbstfahrenden Autos und Smart Living Lösungen. Die Anwendungsmöglichkeiten in allen Industrien sind unzählbar und so überrascht es nicht, dass die Use Cases für KI seit rund fünf Jahren förmlich explodieren, womit auch die Nachfrage nach KI Spezialist*innen kontinuierlich stark steigt.  

Vorreiter

Um dieser Nachfrage ein Angebot gegenüberzustellen, hat die Hochschule Luzern - Informatik als erste Fachhochschule in der Schweiz 2020 den Bachelor in Artificial Intelligence & Machine Learning ins Leben gerufen. Der Lehrgang ist sehr anwendungsorientiert und bringt Absolvent*innen hervor, welche KI-Projekte mit solider Wissensbasis erfolgreich durchführen können, ohne sich jedoch in der Theorie zu verlieren. Um dem Markt gerecht zu werden (das heisst auch bereits arbeitstätigen Personen den Bachelor absolvieren können), kann Vollzeit oder auch Teilzeit studiert werden. Selbstverständlich ist, dass in einer vernetzten und globalisierten Welt die Möglichkeit für Auslandsprojekte/-semester dazugehört.  

Talentpool

Da der Lehrgang noch jung ist, werden wir die ersten Absolvent*innen erst 2023 haben. Das bedeutet, dass wir bei viele Inhalte zum ersten Mal anbieten. In einem Themengebiet, wo sich laufend Neuerungen ergeben, ist deshalb nicht nur der geschickte Aufbau, sondern auch die kontinuierliche Entwicklung des Curriculums ein zentrales Element der Qualitätssicherung. Darüber hinaus hören wir genau hin, was sich in den Themengebieten tut, was der Markt sucht und was uns unsere Kund*innen, sprich Student*innen zurückmelden, um dann adäquate Massnahmen für das Curriculum abzuleiten. Aktuell haben wir rund 100 Studierende im Lehrgang – leider sind Frauen immer noch in der klaren Minderheit – und wir bauen die Kapazitäten laufend weiter aus. Damit möchten wir den Talentpool hierzulande. für KI-Spezialist*innen über die Zentralschweiz und Schweiz hinaus vergrössern. Tatsächlich ist es heute schon so, dass rund die Hälfte unserer Student*innen von ausserhalb der Zentralschweiz kommt, was die Einzigartigkeit und Relevanz des Programms widerspiegelt. Industriepartner unterstützen und sponsern gut und gerne bspw. Bachelor-Projekte und Studentenpreise, denn KI-Talente sind schwer zu finden, weshalb es sich lohnt, sich frühzeitig bei Nachwuchskräften zu positionieren.  

KI für Juristinnen und Juristen

Eine interessante Entwicklung, die wir beobachten, ist die Veränderung der studentischen Profile. Es gibt eine Zunahme bei bspw. Vollzeit arbeitenden Ärzten, die Opportunitäten und ihre Zukunft darin sehen, sich mit dem Bachelorprogramm fit for future zu machen, da auch im medizinischen Bereich immer mehr KI-Wissen gefragt ist. Analoges sehen wir auch bei Juristinnen und Juristen. Die Anliegen sind nicht immer die gleichen: Teilweise möchte man das juristische Wissen mit dem Können in KI ergänzen, um sie ein zukunftsträchtiges Alleinstellungsmerkmal zu schaffen. Teilweise hat man erlebt, dass die eigenen Tätigkeiten durch intelligente Systeme schlichtweg übernommen wurden. Tatsächlich ist es so, dass KI jede Branche, auch die beiden ebengenannten, verändert und damit neue Ansprüche an den Arbeitsmarkt stellt, sprich neue Profile verlangt, andere jedoch nicht mehr gefragt sind. Zunehmend schneidet die Technologie bei kognitiven Aufgaben wie Übersetzungen, Vertragsprüfungen, Diagnosestellungen, Erkennung von Irregularitäten, automatisierten Berichtverfassungen etc. besser ab als der Mensch.

Bessere Jobchancen

Die Entwicklung schreitet mit immer mehr und besseren Daten als Rohmaterial, potenteren Algorithmen und stärkeren Rechenleistungen schnell voran und KI wird so manche Aufgabe übernehmen, die bisher von Menschen erledigt wurde. Die Job-Angebote in Entwicklung und Unterhalt von KI-Systemen sind heute schon zunehmend und eine Abflachung des Trends ist bis auf Weiteres nicht in Sicht – ganz im Gegenteil.